Korporation

Geschichte

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KORPORATION STIFTUNG RIED – Eine der ältesten Sozialsiedlungen                                    

Die Geschichte einer der ältesten noch bestehenden Sozialsiedlungen Europas beginnt im Jahr 1483. Damals stiftete die wohlhabende und aus dem Umfeld des Abtes von St. Gallen stammende Familie von Walter Kuchenmeister-Baumann den Armen aus den Rhoden Lehn und Rinkenbach – also dem Dorf Appenzell – das Armengut Ried.

Das Areal umfasst eine Fläche von 60 Hektaren. Die Einwohner des Dorfes, die ein gewisses Vermögen nicht überschritten, konnten sich melden und durften auf dem Gebiet den Boden nutzen. Später war es ihnen möglich, Häuser im Baurecht zu errichten. Die Stiftung funktioniert bis heute in ihrem Sinne. Die nutzungsberechtigten Bewohner des «Rieds» müssen als Gegenleistung für das bereitgestellte Land zweimal jährlich – jeweils im Mai und September – am sogenannten «Riedopfer» für ihre Stifter beten, damit diese ihr Seelenheil erreichen. Auch heute nehmen noch rund 40 bis 60 Teilnehmer an den Gedenkgottesdiensten teil. Im Anschluss an den Gottesdienst begeben sie sich nach draussen, um bei der 1881 an der Kirchenmauer angebrachten Gedenktafel im Gebet innezuhalten. Alle fünf auf der Tafel erwähnten Namen sind urkundlich fassbar, wie in der Jubiläumsschrift «500 Jahre Stiftung Ried» zu lesen ist. Bis Mitte des letzten Jahrhunderts war das «Ried» eine Armensiedlung. Heute leben dort vor allem Arbeitnehmer.

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Typ Titel Dokumentdatum
Riedareal 29.06.2022

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