Appenzell I.Rh. gilt als FSME-Risikogebiet - Jetzt vorbeugen

27.01.2023
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME ist eine virale Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Die Gebiete in der Schweiz, in welchen sich Personen mit dem FSME-Virus infizierten, haben sich in den letzten Jahren ausgeweitet. Auch der Kanton Appenzell I.Rh. gilt seit 2019 als FSME-Risikogebiet. Die Zeckenimpfung ist die zuverlässigste Methode, um sich gegen die Krankheit zu schützen.
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Gebiete mit FSME-Impfempfehlung (Quelle: www.map.geo.admin.ch - Stichwort FSME)

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME ist eine virale Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Die Gebiete in der Schweiz, in welchen sich Personen mit dem FSME-Virus infizierten, haben sich in den letzten Jahren ausgeweitet. Auch der Kanton Appenzell I.Rh. gilt seit 2019 als FSME-Risikogebiet. Die Zeckenimpfung ist die zuverlässigste Methode, um sich gegen die Krankheit zu schützen.

Zecken tragen verschiedene Krankheitserreger in sich. Die beiden bedeutsamsten Erreger in der Schweiz sind das Bakterium Borrelia burgdorferi, welches die Borreliose (oder Lyme-Krankheit) auslöst, sowie ein Virus, welches die Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME erregt. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung. Wird sie früh erkannt, kann sie aber mit Antibiotika behandelt werden. Gegen die Folgen einer FSME-Infektion hingegen gibt es eine wirksame Schutzimpfung.

FSME-Krankheit

Gemäss Bundesamt für Gesundheit tragen 0.5 bis 5% der Zecken das FSME-Virus in sich. Eine Infektion mit FSME-Viren verläuft in den meisten Fällen unbemerkt oder beschwerdefrei. Kommt es zu einer Erkrankung, treten in einer ersten Phase grippeähnliche Symptome auf. Bei 5 bis 15% der Erkrankten entwickelt sich in einer zweiten Phase eine Hirnhautentzündung (Meningitis), welche auch auf das Gehirn übergreifen kann (Meningoenzephalitis). Bekannte Symptome für Meningoenzephalitis sind Nackensteifigkeit, Bewusstseinstrübung und Lähmungen. Restbeschwerden wie Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisprobleme, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Schwindel können über Wochen bis Monate andauern. Bei schweren Verlaufsformen können Restschäden bleiben und bei 1% der Erkrankten mit neurologischen Symptomen verläuft die Erkrankung tödlich. Kleinkinder erkranken in der Regel seltener und weniger schwer als ältere Personen.

Im Jahr 2022 wurden schweizweit 393 FSME-Fälle gemeldet. Im Kanton Appenzell I.Rh. trat im gleichen Jahr ein Fall auf. Für FSME gibt es keine spezifische Behandlung, es können nur die Symptome gelindert werden. Der wirksamste Schutz ist die Impfung gegen FSME, auch als Zeckenimpfung bekannt.

Schutzimpfung gegen FSME

Das Bundesamt für Gesundheit und die eidgenössische Kommission für Impffragen empfehlen eine Impfung gegen FSME für alle Erwachsenen und Kinder ab 6 Jahren in Risikogebieten in der Schweiz. Seit 2019 zählt der Kanton Appenzell I.Rh. auch als Risikogebiet. Das Gesundheitsamt empfiehlt daher allen Einwohnerinnen und Einwohnern ab 6 Jahren die Zeckenimpfung, insbesondere Personen, die sich häufig in der Natur aufhalten.

Für einen vollständigen Schutz sind in der Regel drei Injektionen notwendig. Die ersten beiden Injektionen erfolgen idealerweise im Winter im Abstand von einem Monat. Dadurch ist im Frühsommer, wenn Zecken besonders aktiv sind, bereits ein hoher, jedoch zeitlich begrenzter Schutz gewährleistet. Die dritte Injektion erfolgt fünf bis zwölf Monate nach der zweiten und bietet einen Langzeitschutz von mindestens zehn Jahren.

Interessierte Personen können sich in der Hausarztpraxis und in der Apotheke beraten und impfen lassen. Die Kosten werden durch die obligatorische Krankenversicherung übernommen, abzüglich Selbstbehalt und Franchise.

Auf der Internetseite des Gesundheitsamts (www.ai.ch/uebertragbare-krankheiten) sind Faktenblätter zu den durch Zecken übertragenen Krankheiten sowie Informationen zu den Impfungen zu finden.

Sich vor Zeckenstichen schützen

Zecken kommen bis zu einer Höhe von rund 1’500 Metern über Meer vor und sind auch im Kanton Appenzell I.Rh. aufgrund des Klimawandels auf dem Vormarsch. Sie leben auf der niedrigen Vegetation nahe am Boden, häufig im dichten Unterholz, am Waldrand oder auf Waldlichtungen. Lange Kleidung, welche die Haut abdeckt, geschlossenes Schuhwerk und Zeckensprays (Repellents) können beim Gang durch hohes Gras oder Unterholz vor Zeckenkontakt schützen. Es ist sinnvoll, nach einem Aufenthalt im Wald Körper und Kleidung auf Zecken abzusuchen. Helle Kleidung hilft dabei, Zecken schnell zu finden. Werden Zecken gefunden, sollten diese möglichst rasch mit einer feinen Pinzette entfernt und die Stichstelle anschliessend desinfiziert werden. Bei Fieber oder anderen Symptomen nach einem Zeckenstich sollte die Hausärztin oder der Hausarzt konsultiert werden.

Die Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit und weiteren Partnerinnen und Partnern die App «Zecke» entwickelt, welche hilft, sich gegen Zeckenstiche zu schützen und Borreliose-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Mitteilung im Wortlaut