Einheimische Pflanzen statt exotische Problempflanzen

15.05.2020
Die Kantone St. Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden haben gemeinsam einen Flyer erstellt, um aufzuzeigen mit welchen einheimischen Pflanzen die Neophyten in den Gärten ersetzt werden können.
Bild Legende:
Einjährige Berufkräuter entlang der Forststrasse zur Feusenalp. Ein aktuelles Beispiel für die Herausforderungen in der Neophytenbekämpfung im Kanton (Bild: Pirmin Reichmuth).

Neuer Flyer zu einheimischen Pflanzen als attraktive Alternativen zu Neophyten in Gärten

Trotz COVID-19 ist die Gartensaison wiedereröffnet. Der Frühling motiviert, um im Garten aktiv zu werden. Jetzt ist eine gute Gelegenheit, um den Garten von exotischen Pflanzen zu befreien und die einheimische Artenvielfalt zu optimieren. Exotische Pflanzen werden auch als Neophyten bezeichnet. Neophyten sind Pflanzen, die ursprünglich nicht einheimisch waren und sich dank menschlicher Hilfe etablieren und ausbreiten konnten. Einige dieser «neuen» Arten können sich invasiv verhalten. Dies bedeutet, dass sie sich in der neuen Umgebung stark ausbreiten und dadurch verschiedene Probleme verursachen. Sie sind eine Gefahr für den Erhalt der einheimischen Artenvielfalt, die Gesundheit der Menschen, den Ertrag der Forst- und Landwirtschaft und die Stabilität von Infrastrukturanlagen. Auch im Kanton Appenzell I.Rh. gibt es verschiedene, nichteinheimische Pflanzenarten, die sich unkontrolliert ausbreiten. Einige dieser Arten werden gerne in Gärten gepflanzt, da sie durchaus auch attraktive Eigenschaften haben. Aus den Gärten gelingt es diesen Problempflanzen aber oft, sich in der Umgebung zu etablieren.

Die Kantone St.Gallen, Appenzell A.Rh. und Appenzell I.Rh. haben gemeinsam einen Flyer erstellt, um aufzuzeigen, mit welchen einheimischen Pflanzen die Neophyten in den Gärten ersetzt werden können. Ein sehr bekannter Neophyt ist zum Beispiel die Thuja. Das Problem bei der Thuja ist, dass sie einheimischen Tieren weder Nahrung noch eine Möglichkeit sich zu verstecken bietet. Die Thuja wird oft als Sichtschutz verwendet. Ein Ersatz für die Thuja ist zum Beispiel die Stechpalme. Die Stechpalme ist immergrün, dient Vögeln als Nistplatz und die dekorativen Beeren werden von bei uns überwinternden Vögeln als Winterfutter genutzt. Ein weiterer Neophyt ist der Sommerflieder. Der Sommerflieder ist für Menschen nicht gefährlich, kann sich aber negativ auf die Artenvielfalt der Schmetterlinge auswirken. Der intensive Geruch der Blüten lockt wohl zahlreiche Schmetterlinge an, dies sind in der Regel jedoch häufige Arten. Leider verdrängt der Sommerflieder wichtige Nahrungspflanzen, auf welche die Raupen von seltenen einheimischen Schmetterlingen angewiesen sind. Ein guter Ersatz für den Sommerflieder ist der gemeine Liguster. Der gemeine Liguster ist eine gute Nahrungsquelle, nicht nur für Schmetterlinge, sondern auch für Bienen. Aus den Beeren des gemeinen Ligusters kann auch ein Farbstoff gewonnen werden.

Den Flyer Einheimische Pflanzen statt exotische Problempflanzen finden Sie hier.

Bei Fragen wenden Sie sich an Sandra Buttauer, Landwirtschaftsamt, Tel. 071 788 95 82, E-Mail: sandra.buttauer@lfd.ai.ch.